
Ab 1984 wurde im ONS-Opel-Junior-Rally-Cup
(ONS =
Oberste Nationale Sportkommission), indem schon mit dem Kadett D
gefahren wurde, auch der Corsa A eingesetzt.
Philosophie des
Nachwuchswettbewerbs:
An den Start ging es mit einem
preisgünstigen seriennahen Kadett 1.3S oder Corsa 1.3S mit Irmscher
Einspritzung.
Nach dem Prinzip "Chancengleichheit für
alle" gingen 30 Teilnehmer mit identischem
Wagenmaterial an den Start, Leitungssteigerungen waren nicht zulässig. Alle Änderungen
dienten nur dem Schutz des Fahrers. Entschieden wurde also nicht
durch PS, sondern durch Können.



10 Rallys zählte der Cup, Für den Sieger
gab es 1250 Euro pro Lauf und unter den ersten Zehn der
Gesamtwertung wurden zum Saison-Ende noch einmal 15.000 Euro
aufgeteilt.
Vor Beginn der Saison bot Opel allen
einen kostenlosen Grundlehrgang an. Dieser wurde unter anderem von
Willi-Peter Pitz (deutscher Rallymeister 1973) unterrichtet, dem
Cup-Organisator und Betreuer der Teams. Willi-Peter hatte seine
Erfahrung aus jahrelanger, international erfolgreicher
Motorsportpraxis als Beifahrer von bekannten Leuten wie Walter Röhrl,
Rauno Aaltonen, Smolej und Warmbold.
1985: Umänderung von
ONS-Opel-Junior-Rally-Cup in
Opel-Junior-Cup

1985 wurde der Cup umgeändert: Da sich
bei den Rallys gezeigt hatte, dass es sowohl Talente für
Schotterpisten wie auch für Asphaltstrecken gab, wurde wegen der
Chancengleichheit der Cup so umgeändert, dass es Wertungen auf
Rally-Strecken und auf Rundstrecken gab. Es wurde nachwievor mit
dem Corsa 1.3S gefahren (neu oder gebraucht) und auch der Kadett D
1.3S war im Jahr 1985 noch zugelassen.
Sechs Rallys und sechs
Rundstreckenläufe, welche über die Bundesrepublik verteilt waren,
wurden im Wechsel gefahren. Gefahren wurde nur am Wochenende.
Die Cup-Läufe haben immer in Verbindung
mit anderen Rennen oder Meisterschaftläufen statt gefunden, meist im
direkten Anschluss daran.


Ab 1986 wurde dann ausschliesslich auf
dem Corsa 1.3S gefahren. Der Corsa wurde in die Kategorie Stufe C
schadstoffarmer Fahrzeuge eingestuft und war daher steuerfrei. Bei
allen Wagen wurden auch Reifen des gleichen Typs benutzt.

Den Opel-Junior-Cup gab es bis 1989.

Technische Daten des Corsa Gruppe A
Motor:
Vierzylinder-OHC-Reihenmotor, 1297ccm, Hub/Bohrung 73,4/75mm,
74kW/100PS bei 6000 U/min, Drehmoment 127 Nm, Querstrom-Zylinderkopf,
Sport-Ventilfedern, Sportnockenwelle, elektronische
Benzineinspritzung, Schmiedekolben, Verdichtungsverhältnis 10,4:1,
kontaktlose Hochleistungszündung, Spezialauspuffkrümmer,
Spezial-Sportauspuffanlage
Kraftübertragung: Verstärkte Kupplung,
Fünfgang-Sportgetriebe, Achsübersetzung 4,53, Differentialsperre mit
25%/40% Sperrwirkung
Chassis: Zweitürige Karosserie
mit Überrollkäfig, Unterbodenschutz, Karosserieverstärkungen
Fahrwerk: Vorn
Einzelradaufhängung mit Federbeinen und Stabilisator, hinten
Verbundlenkerachse mit Stabilisator, Bilstein-Gasdruck-Sportdämpfer,
Sportfedern, harte Motor- und Fahrwerkgummis, direkte Lenkung,
Reifen 165/70-13 bis 175/50-13 auf Leichtmetallräden 5Jx13 oder
5,5Jx13
Bremsen: Vorn zwei innenbelüftete
Scheibenbremsen, hinten Scheibenbremsen , Zweikreisbremssystem mit
regelbarer Bremskraftverteilung
Gewicht: 760kg Rallyfertig,
Leistungsgewicht 10,5 kg/kW = 7,7kg/PS
Fahrleistungen:
Höchstgeschwindigkeit 160 km/h (bei Achsübersetzung 4,53), 0-100km/h
in 9,5 Sekunden
